Flexibilisierte Bioenergie neben Wasserstoff in Kraftwerksstrategie einbeziehen
Berlin, 01.08.2023: Heute verkündete das Bundeswirtschafts-ministerium (BMWK) Fortschritte bei der Erarbeitung ihrer Kraftwerksstrategie. Unter anderem habe man sich mit der Europäischen Kommission darauf geeinigt eine Förderung von Erdgaskraftwerken mit einem Umfang von bis zu 15 GW auszuschreiben, die dann bis spätestens 2035 vollständig auf Wasserstoff umgestellt werden müssen. Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie, kommentiert:
„Bereits Ende 2021 stellte die Strommarktdesign-Studie der Fraunhofer Institute für Energiewirtschaft und Netzbetrieb (IEE) sowie Solare Energiesysteme (ISE) im Auftrag des Bundes-verbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE) ein Strommarktdesign der Zukunft vor, welches bei konsequentem Ausbau eines flexiblen Backups sowie Speichertechnologien kaum noch auf Wasserstoff-Spitzenlastkraftwerke setzen muss. Biogasanlagen, Biomethan-BHKW und Holz(heiz)kraftwerke springen nämlich dann ein, wenn wenig Strom im Netz ist und übernehmen so bereits heute in großem Maße einen Ausgleich fluktuierender Erneuerbarer Energien. Laut den Ergebnissen der Strommarkt-design-Studie könnte beispielsweise die Kraftwerkskapazität von Biogasanlagen durch eine konsequente Flexibilisierung und ohne zusätzliche Biomasse von heute 6 GW auf bis zu 12 GW in 2030 angehoben werden. Durch den Zubau von weiteren Speichern und zusätzlichen Motorkapazitäten wären bis 2050 sogar bis zu 24 GW flexibler Leistung möglich. Dabei ist die Nutzung bereits bestehender Anlagenkapazitäten volkswirtschaftlich deutlich günstiger als der Neubau großer Wasserstoffkraftwerke und sollte als wichtiges Element einer Kraftwerksstrategie mitgedacht werden.“