Biomethan-Ausschreibung erfolgreich, doch Anpassungen der Rahmenbedingungen zwingend erforderlich
Berlin. Die Bundesnetzagentur veröffentlichte kürzlich die Ergebnisse der Biomethanausschreibung zum Gebotstermin 1. Dezember 2021. Bei einem ausgeschriebenen Volumen von 150 Megawatt (MW) erhielten 21 Gebote mit einem Volumen von knapp 148 MW einen Zuschlag. Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie, kommentiert im Namen der Bioenergieverbände:
„Das für Biomethan-BHKW ausgeschriebene Volumen wurde nahezu vollständig ausgeschöpft. Dies zeigt, dass die Biomethan-Ausschreibungen grundsätzlich sinnvoll sind und einen Beitrag dazu leisten können, die schwankende Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie auszugleichen, Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Wärmewende kostengünstig voranzutreiben. Gleichwohl lag die Beteiligung weiterhin leicht unter dem Ausschreibungsvolumen. Hier gilt es nun in der anstehenden EEG-Novelle die Rahmenbedingungen anzupassen. Insbesondere ist die Begrenzung der Laufzeit auf ca. 1.300 Volllaststunden pro Jahr zu restriktiv. Eine Begrenzung auf 2.500 Volllaststunden pro Jahr wäre angemessen.
Daneben ist auffällig, dass die Gebote überwiegend aus NRW sowie Nord- und Ost-Deutschland kamen. Der Bedarf an gesicherter flexibler Leistung sowie klimaneutraler Wärme aus Biomethan ist augenscheinlich auch in diesen Regionen sehr hoch. Die für 2022 geplante Begrenzung der Biomethan-Ausschreibungen auf die Südregion wird folglich großes Potential für die Energiewende verschenken. Die Ausschreibung sollte daher weiterhin dauerhaft für ganz Deutschland gelten.
Nicht zuletzt müssen in diesem Jahr noch weitere zentrale Baustellen angegangen werden, wie die Abschaffung der endogenen Mengensteuerung, welche sowohl die Branche als auch die Energiewende im Ganzen hemmt. Gleichfalls sollten neue Anreize zur Flexibilisierung des Biogasanlagenbestands gesetzt werden.“